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So erhältst Du eine mexikanische SIM-Karte

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Dies ist ein Gastartikel von Marc Herbrechter. Mit Marc habe ich einige Zeit in Mexico City verbracht, da er mich im Apartment seines dortigen Auftraggebers unterbringen konnte. Marc hat sich im Sinne einer besseren Erreichbarkeit eine mexikanische SIM-Karte für sein Smartphone gekauft. Wie das funktioniert, beschreibt er in diesem Artikel. Mehr von Marc gibt’s auf seiner Website über Startups und Reisen: Zebroc.de.

Die erste Amtshandlung im Reiseland ist für mich immer eine lokale SIM Karte zu bekommen, damit ich mobil online bin. Das ist mir wichtig, weil ich dann kommunizieren kann und unabhängig von WLANs bin.

Wichtigster Anwendungsfall ist für mich jedoch ganz klar Google Maps. Vor der Anreise lade ich mir einen großen Teil der Gegend offline auf mein Handy, aber es fehlt die Funktionalität des Routings und die Anzeige lokaler Geschäfte. In Mexiko habe ich mich aufgrund eines Instagram-Fotos von Planetbackpack für den Anbieter Telcel entschieden.

Telcel ist einer der größeren Anbieter Mexikos und hat ein recht gut ausgebautes Netz. Insbesondere wird LTE kostenlos mit angeboten und die ländlichen Regionen um Cancùn, Oaxaca und Yucatan herum sind gut versorgt.

In Mexiko-Stadt ist der Empfang relativ gut. An manchen Orten habe ich zwar vollen Empfang, aber es geht kein einziges Bit über die Antenne. Mir wurde dazu geraten zum Anbieter IUSAcell zu wechseln, da dieser in Mexico City besser ausgebaut ist, was ich habe bisher nicht getestet habe.

Hier ist die Anleitung wie man in Mexiko kostengünstig mobil online kommt.

 

Mexikanische SIM Karte kaufen

Nach der Ankunft in Mexiko solltet ihr euch auf die Suche nach einem Telcel Geschäft machen. Es gibt die SIM Karten zwar auch an KioskenTankstellen und im Supermarkt, aber oft nur Mini-SIM Karten. Die meisten Geräte brauchen heute jedoch eine Micro SIM Karte. Besitzt ihr ein iPhone 5 oder ein iPad mini benötigt ihr eine Nano SIM Karte. Welche Art von SIM Karte sich im Paket verbirgt, erkennt ihr am Schriftzug auf der Verpackung. Im Zweifel lasst sie euch vor dem Kauf öffnen.

Mexikanische SIM Karte von Telcel und Guthaben Karte

 

Telcel SIM Karte aktivieren

Meine SIM Karte wurde vom Mitarbeiter im Telcel Geschäft aktiviert, ich musste hier nichts weiter tun. Nach Aussage des Telcel Mitarbeiters sind die SIM Karten an Kiosken bereits aktiviert, sodass auch hier nichts weiter gemacht werden muss. Ich würde wenn möglich immer im Telcel Geschäft kaufen, das macht die Sache einfacher.

 

Telcel Tarife

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels gibt es bei Telcel als Prepaid-Variante den so genannten Amigo Tarif mit unterschiedlichen Paketen:

  1. Blackberry (E-Mail)
  2. Bajo (Low, Wenignutzer)
  3. Medio (Medium, Normalnutzer)
  4. Alto (High, Vielnutzer)

Die Tarife sind sowohl zeitlich, als auch quantitativ begrenzt. Man kann also beispielsweise 1,5 GB Internet kaufen, die dann aber auf 15 Tage begrenzt sind: Was auch immer zuerst erreicht wird, beendet also das Paket. In der folgenden Tabelle sind alle Pakete aufgeführt. Ihr solltet euch hier entscheiden, wie lange ihr im Land seid und wie viel Volumen ihr benötigt. Seid beim Volumen lieber großzügig, denn es ist nicht teuer und besser zu viel als zu wenig!

Klicken zum Vergrößern

 

Telcel Guthaben aufladen

Wenn ihr eure SIM Karte erworben und aktiviert habt, müsst ihr Guthaben auf die Karte laden. Dazu kauft ihr Guthabenkarten mit einem Code. Diesen rubbelt ihr frei (vorsichtig!) und sendet ihn an Telcel.

Zu den Guthabenkarten gibt es Freiguthaben, welche jedoch von Aktionen und von der Höhe Eures gekauften Guthabens abhängt. Ich habe 500 Pesos gekauft und 400 frei dazu bekommen. Um das Guthaben nun auf eure Karte zu bekommen, geht ihr wie folgt vor:

  1. Guthabenkarte kaufen und Code freirubbeln
  2. Geht in die Anruf-Applikation eures Telefons, also tut so als ob ihr eine Telefonnummer eingeben und anrufen möchtet und gebt ein: *134*CODE# – und wählt (anstatt ‘CODE’ gibst du eben den 13 stelligen Zahlencode auf der Karte ein)
  3. Das Telefon wird euch anzeigen, wenn der Aufladevorgang geglückt ist

 

Telcel Tarifpaket aktivieren

Wenn ihr euch für einen Tarif entschieden habt, könnt ihr diesen via SMS aktivieren. Sendet dazu einfach eine SMS mit dem Code aus obiger Tabelle an die Nummer 5050.

Beispiel: Habt ihr euch beispielsweise für den Tarif Bajo30, also 3000MB verteilt auf 30 Tage für 399$, entschieden, sendet ihr einfach eine SMS mit dem Text „Bajo30“ an 5050. Es kommt eine Bestätigng via SMS von einer anderen Nummer, ihr könnt euer Guthaben danach abfragen bzw. überprüfen. Wie das geht, erfahrt ihr im nächsten Schritt.

 

Telcel Guthaben abfragen

Um das derzeit noch auf der Karte befindliche Guthaben abzurufen, geht ihr wie folgt vor:

1. Öffnet die Anruf-Applikation eures Telefons und ruft folgende Nummer an: *133#

2. Das Telefon wird euch anzeigen, wie viel Guthaben noch vorhanden ist

 

Spanische Wörter und Phrasen

Ein paar wichtige Wörter und Phrasen zum Thema im Überblick.

Ich möchte gerne eine Telcel SIM Karte mit Amigo Tarif kaufen
Me gustaría comprar una tarjeta SIM con Telcel Amigo arancelaria

Diese SMS könntest du bekommen:

El servicio Internet Alto 1.5GB ha sido activado. Vigencia 08/10/13 a las 13:00 hrs. Tienes 1536MB disponibles.
Der Service Internet Alto 1,5 GB wurde aktiviert und steht zum 8. Oktober 2013 ab 13:00 zur Verfügung. Es sind noch 1536MB verfügbar.

Tu servicio de Internet Alto 1.5GB expira el 08/10/13 a la 13:56 hrs. Te recordamos que debes tener saldo suficiente para la reactivation.
Ihr Paket läuft zum 8. Oktober 2013 aus, bitte laden sie entsprechendes Guthaben auf.

Tu servicio de Internet Bajo 1GB ha vencido. Te invitamos a renovarlo para continuar con el servicio.
Ihr Paket ist abgelaufen, bitte verlängern sie.

 

Fazit

Die SIM Karte wird euch hohe Roaming Kosten ersparen und bringt euch in die komfortable Lage vor Ort eine Wegwerfnummer für Registrierungen zu haben. Außerdem wird nicht jeder Anruf oder SMS im Land zu einer kostspieligen Sache.


Zipolite: Zimmer mit Meerblick

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Von Oaxaca konnte ich mich nur schwer trennen, doch eine lange Busfahrt später war das fast vergessen. Mein neues Ziel war Zipolite, ein wunderbarer Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Und das Beste war mein Hotelzimmer.

Das kleine Dorf mit weniger als 1.000 Einwohnern liegt direkt am Pazifischen Ozean. Es zieht sich am etwa zwei Kilometer langen, goldenen Strand entlang. Baden ist nur eingeschränkt möglich, da die Wellen und Strömungen kräftig sind.

Am Strand reihen sich Bars, ein paar Cabañas und nur einige Hotels. Bis auf wenige Ausnahmen bewegen sich sowohl die Unterkünfte, als auch die Bars und Restaurants im unteren Preissegment. Die fünf Tage in Zipolite sind für mich die günstigste Zeit in Mexiko gewesen.

Die entspannte Stimmung, günstige Preise und der FKK-Strand sprechen eine bestimmte Zielgruppe an: Hippies.

An den ständigen Geruch von Marihuana muss man sich also gewöhnen. Einige Mexikaner sprechen vor allem ein englisches Wort: “Weed?”

Ich möchte das Bild aber gar nicht zu einseitig malen. Ich mag nicht der größte Hippie-Versteher sein, aber fand die Ausmaße in Zipolite noch nicht nervig. Ich bin sogar (mal wieder) länger geblieben als zu nächst gedacht. Erst nach fünf Tagen habe ich meinen Rucksack gepackt und hätte auch noch länger meine Freude an Zipolite gehabt, wenn mir nicht so langsam die Zeit davon gelaufen wäre.

 

Zimmer mit Meerblick

Zipolite ist billig und es gibt nichts außer dem Strand und dem Pazifik. Ein Zimmer mit Meerblick ist also nicht nur möglich, sondern Pflicht.

Ich bin im Posada Brisa Marina untergekommen. Die Zimmer selbst sind nichts Besonderes, aber der Blick auf das Meer ist unschlagbar. Ich hatte noch nie eine Unterkunft so nah am Wasser.

Mein Tisch stand direkt am Fenster. Jedes Mal, wenn ich vom Laptop aufblickte, sah ich, wie sich die Wellen überschlagen. Die Balkone sind zudem mit Hängematten ausgestattet. Am Strand gibt es einen überdachten Bereich, unter dem weitere Hängematten mit Meerblick aufgespannt sind. Was will ich mehr?

Ein Zimmer mit Meerblick hat Anfang November 250 Pesos (ca. 15 Euro) gekostet. Zimmer ohne Blick aufs Meer kosten nur 150 Pesos – aber da müsste ich schon sehr knapp bei Kasse sein, um mir dieses Highlight entgehen zu lassen.

Die Zimmer sind sauber, das WLAN ist ordentlich und der Gastgeber sehr freundlich. Der 74-Jährige Amerikaner Daniel betreibt das Hotel als sein Hobby für den Lebensabend. Geld abwerfen muss es nicht. Er unterhält sich mit seinen Gästen, gern auch bei einem Joint.

Ein Hinweis zu Zimmern am Ozean: Das Meer ist unglaublich laut. Schalldichte Fenster gibt es in Mexiko natürlich nicht. Doch das geht vorbei. Nach ein paar Tagen ist es nur noch ein Hintergrundrauschen.

An- und Abreise: Egal, ob Du aus Oaxaca, Puerto Escondido oder San Cristobal kommst, die Busse fahren immer über die nächst größere Stadt Pochutla. Von dort aus kannst Du entweder mit dem Taxi oder einem Collectivo nach Zipolite anreisen. Collectivos fahren nur tagsüber. Taxis benötigen etwa 30 Minuten und kosten tagsüber 100 Pesos und am späteren Abend 150 Pesos.

Für die Abreise kannst Du Dir in den Internet Cafés Zipolites telefonisch ein Busticket reservieren lassen (10 Pesos). Taxis stehen häufig im Dorf, aber nicht immer. Ich habe schon einen Tag vorher (eher zufällig) einen Termin mit einem Taxifahrer vereinbart.

P.S. In Zipolite gibt es keinen Geldautomaten. Also ausreichend Bargeld mitbringen. Im Brisa Marina kannst Du aber auch mit PayPal bezahlen.

Die 7 schönsten Pyramiden in Mexiko

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Es ist kaum möglich, durch Mexiko zu reisen, ohne ein paar Pyramiden zu besuchen. Sie gehören genauso zu Mexiko wie die goldenen Strände oder Quesadillas und Tacos.

Ich habe drei der bekanntesten Pyramiden Mexikos besucht. Das ist jedoch nicht viel. Daher habe ich Florian von flocutus.de und Tino von tinontour.com gebeten, ihre eigenen Erfahrungen beizusteuern. Daraus ist eine kleine Liste von sieben der besten Pyramiden in Mexiko entstanden.

Die Liste ist geographisch angeordnet, ausgehend von Mexico City bis Yucatán.

 

1. Teotihuacán

Von Patrick: Die Ruinen von Teotihuacán liegen etwa 40 km außerhalb Mexico Citys. Im Mittelpunkt des UNESCO Weltkulturerbes stehen zwei bemerkenswert große Bauwerke: Die Mond- und die Sonnenpyramide.

Letztere gilt als eine der größten Pyramiden weltweit. Beim Aufstieg wird Dir die Luft wegbleiben, denn die Stufen sind groß und das gesamte Gelände liegt mehr als 2.000 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Ausblick belohnt jedoch für die schweißtreibende Mühe.

Teotihuacán ist aufgrund der Nähe zu Mexico City gut besucht, aber nicht überlaufen. Die Zahl an Touristen und Straßenhändlern fand ich noch angenehm.

Nächst gelegene Stadt: Mexico City

 

2. Cholula

Von Florian: “Vielleicht sollten wir nach dem Weg zur großen Pyramide fragen?” Wir lachen über den dummen Scherz, denn die größte Pyramide der Welt sieht man von überall in Cholula.

Ganz oben auf der Pyramide thront eine der 37 Kirchen, die der Conquistador Hernán Cortés in der ehemaligen Metropole Cholula errichten lassen hat. Auch zu Zeiten der Conquistadores war die Pyramide bereits uralt und überwachsen.

Die Spanier wussten gar nicht, dass ihre Kirche nicht auf einem natürlichen Hügel steht sondern auf dem größten Bauwerk, das Menschen je errichtet haben. Heute kann man durch die Tunnel ins Innere der Pyramide gehen und sich selbst davon überzeugen.

Nächst gelegene Stadt: Puebla

Mehr über Cholula gibt’s bei Florian im Blog.

 

3. Monte Albán

Von Patrick: Monte Albán ist die frühere Hauptstadt der Zapoteken und heute UNESO Weltkulturerbe. Wie Teotihuacán und Cholula liegt Monte Albán auf mehr als 2.000 Metern Höhe.

Dort oben kann es frisch werden, was jedoch das Treppensteigen erleichtert. Der Ausblick vom Plateau auf das Oaxaca Valley ist wunderbar und lädt zum Verweilen ein.

Ich habe Monte Albán bereits zweimal besucht und würde es immer wieder tun. Vor allem am frühen Morgen bevor die Touristenbusse kommen. Die Ruinenstätte ist nicht überlaufen, aber die Grüppchen stehen schon häufig im Bild.

Nächst gelegene Stadt: Oaxaca de Juarez

 

4. Palenque

Von Tino: “Palenque, da musst Du hin!” wurde mir immer wieder gesagt. Zudem wollte ich ohnehin Oaxaca, San Cristobal und Mérida besuchen, und die ehemalige Mayametropole Palenque liegt quasi auf dem Weg. Die zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Anlage ist etwas versteckt im Hochland von Chiapas gelegen. Die Lage im Dschungel war auch das, was mich fasziniert hatte.

Zudem ist die Anlage sehr gut im ursprünglichen Zustand erhalten und wenig (offensichtlich) restauriert. Wer hier Pyramiden sucht, sucht jedoch vergeblich – die Anlage besteht aus einem Palast, einigen Tempeln, diversen einzelnen Gebäuden und viel Dschungel und damit willkommenem Schatten.

Wer Glück hat, sieht angeblich auch Affen – ich hatte kein Glück oder die Affen hielten gerade ihre Siesta ab. Wenn man am oberen Eingang der Anlage startet und sich zum unteren Eingang vorarbeitet, kommt man an allen Gebäuden dank guter Beschilderung vorbei und wird dann auch mit einem Wasserfall zum Abschluss belohnt.

Nächst gelegene Stadt: Palenque (5 Stunden von San Cristobal)

 

5. Uxmal

Von Tino: Möchte man die wichtigsten Mayastätten besuchen, kommt man an der großen und kulturell bedeutenden Mayastadt Uxmal nicht vorbei. Uxmal liegt knapp 80km südlich von Mérida und ist im Gegenteil zu Palenque sehr touristisch erschlossen und es wurde viel restauriert.

Dafür bekommt man einen sehr guten Eindruck, wie diese Stadt damals ausgesehen hat. Direkt die erste Pyramide am Eingang der Anlage beeindruckte mich und der Aaah-Oooh-Effekt hielt bis zum Schluss an. Von vielen Stellen aus kann man die Anlage überblicken und man entdeckt immer wieder tolle Fotomotive; auch Unmengen an Leguanen fühlen sich hier wohl.

Eine weitere Besonderheit ist die Nachtshow. Jeden Abend um 19 Uhr werden die Gebäude für ca. eine Stunde in verschiedenen Farben angeleuchtet und man kann zwei verschiedenen Sagen über Uxmal (auf Spanisch) lauschen. Im Vergleich zu Palenque sucht man Schatten jedoch vergebens – also den Sonnenschutz nicht vergessen!

Nächst gelegene Stadt: Mérida

 

6. Chichén Itzá

Von Patrick: Chichén Itzá dürfte die meist besuchte Pyramidenstätte Mexikos sein. Das hat sie vor allem ihrer Nähe zu Cancún zu verdanken. Dazwischen liegen zwar 200 km, und doch nehmen täglich unzählige Touristen den Weg auf sich.

Entsprechend fühlt sich Chichén Itzá völlig überlaufen an. Etliche Touristen schlendern über das Gelände, Straßenhändler drängen sich dicht an dicht und die Ruinen sind abgesperrt, so dass man sie nicht besteigen kann. Wenn man über all das hinweg sieht, sind die Ruinen jedoch hübsch anzuschauen.

Nächstgelegene Stadt: Valladolid / Mérida

 

7. Tulum

Von Florian: Die beste Einführung zur Maya Stadt am Meer erhielt Juan de Grijalva. Der Spanier segelte im Jahr 1518 von Cuba aus Mexikos Küste hinunter. Was haben er und seine spanischen Entdecker gefühlt, als sie von ihren Schiffen aus die damals farbenfrohen Gebäude von Tulum auf ihrer Felsklippe erspähten? Oder haben sie zuerst das zeremonielle Feuer auf der Festung El Castillo gesehen?

Tulum war eine der letzten verbliebenen Städte der untergegangenen Maya Zivilisation und wurde kurz nach dieser Begegnung endgültig verlassen. Doch auch heute ist Tulum beeindruckend, wenn man es Frühmorgens vor den Touristenströmen
besucht. Wer von Geschichte keine Gänsehaut bekommt, kann am perfekten Sandstrand im türkisblauen Wasser unterhalb der Ruinen baden gehen.

Nächst gelegene Stadt: Tulum

Hast Du noch andere Pyramiden in Mexiko besucht, die in dieser Liste nicht fehlen sollten?

Warum ich Spanisch lerne (und das auch für Dich gut sein könnte)

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Vor zwei Tagen habe ich hier in Guatemala meine vorerst letzte Stunde Spanischunterricht hinter mich gebracht. Mein Lehrer hat mir sogar ein Zertifikat überreicht. Doch das bekommt jeder.

Während meiner Reise durch Lateinamerika habe ich sowohl in Mexiko als auch in Guatemala jeweils eine Woche an Spanischkursen teilgenommen. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich darauf gefreut hatte. Jeder Tag war eine neue Überwindung, aber ich bin ja zuverlässig und ging immer wieder schön zum Kurs.

Spanisch zu lernen, war auch nicht meine oberste Priorität. Ich wollte in der Zeit lieber Texte schreiben, an meinen eBooks basteln oder neue Projekte voran bringen. Und trotzdem habe ich es gemacht. Denn Gründe hatte ich genug.

 

1. Ich hole 5 Schuljahre nach

Ich wollte mir gönnen, was mir die Schule nicht ermöglicht hat. Damals stülpte man uns Französisch über, ohne Alternativen. Ich habe es immer gehasst, und wie das so ist, wenn wir Dinge lernen, die uns nicht interessieren: Wir vergessen sie wieder. Ich kann heute trotz fünf Jahren Unterrichts keinen einzigen Satz verstehen, geschweige denn sprechen. Wäre Französisch meine einzige Fremdsprache, könnte man meinen, ich möge keine Sprachen. Doch das stimmt nicht. Mein Englisch ist sehr gut, ich übe es jeden Tag freiwillig (mit Büchern, Filmen, im Internet, beim Reisen).

Spanisch hätte mir vermutlich besser gefallen. Ich finde die Sprache schöner und nützlicher als Französisch.

 

2. Besseres Reisen in Lateinamerika

Um eines vorweg zu nehmen: Ja, man kommt auch mit Englisch durch die Region. Ich habe das mehrmals geschafft, ohne nur einen spanischen Satz zu sprechen. Es geht, aber optimal ist es nicht.

Es macht schon mehr Spaß, nicht nur debil zu gucken und mit den Schultern zu zucken. Es gibt weniger Missverständnisse, ich bekomme mehr von dem, was ich will.

 

3. Ich verstehe die Kultur besser

Natürlich bekomme ich mit einer Fremdsprache viel mehr von den Menschen und ihrer Kultur mit. Es ist nicht so, dass ich im Bus sitze und mir von dem Leben der Menschen erzählen lasse. Aber ich verstehe viel von dem, was um mich herum gesprochen wird. Auch mit Tour Guides kann ich mich besser verständigen.

Mit meinen Lehrern habe ich jeweils eine ziemlich intensive Woche verbracht und viel aus ihrem Leben gelernt. Dadurch habe ich eine viel bessere Vorstellung davon, was es bedeutet, in der Mittelschicht Mexikos oder Guatemalas zu leben.

 

4. Ich liebe Abwechslung

Eine neue Sprache ist mal wieder etwas ganz anderes. Etwas Neues in meinem Leben. Ich mag diese kleinen Veränderungen. Habe ich schon erwähnt, dass es mir vor einem immer gleichen Alltag graut (so bequem er auch ist)?

 

5. Ich entwickle mich weiter

Das Zertifikat für jedermann

In meinem Alter muss ich nicht mehr lernen. Ich sollte es zwar, aber niemand zwingt mich, und deswegen muss ich das selbst in die Hand nehmen. Jetzt spreche ich eine neue Sprache, wow! Ich habe meine Fähigkeiten damit deutlich erweitert. Nicht für meinen Lebenslauf. Ich werde vermutlich nie wieder einen schreiben. Sondern für mich selbst. Ich habe meinen Horizont erweitert, anstatt nur auf der Stelle zu treten. Ich bin vielleicht ein besserer Mensch geworden.

 

6. Ich mache mich verletzbar

Ich lerne jedoch mehr als nur Spanisch. Eine neue Sprache ist etwas beängstigend. Ich versuche mich an etwas, das ich überhaupt nicht kann. Ich muss etwas tun, bei dem Fehler unvermeidbar sind. Ich kann mich nicht gewählt ausdrücken, sondern spreche Wörter aus, die mir spontan einfallen. Für Introvertierte sehr gewöhnungsbedürftig.

Aber diese Verletzbarkeit ist gut, sie lässt uns wachsen. Letztendlich werden wir mutiger und erweitern unsere Komfortzone.

Passend dazu: In den letzten Tagen stieß ich mehrmals auf den TED Talk von Brene Brown mit dem Titel: The Power of Vulnerability (sehenswert).

 

Spanisch lernen in Mexiko und Guatemala

Mein “Klassenzimmer” in San Pedro

In beiden Ländern wird ein sehr sauberes Spanisch gesprochen. Wenn Du etwas Zeit mitbringst, ist ein Spanischkurs hier also sehr sinnvoll.

Der Unterricht ist wesentlich billiger als in Europa, vor allem in Guatemala. In Mexiko habe ich weniger als 10 Euro pro Stunde gezahlt. In Guatemala sind es sogar nicht einmal 4 Euro gewesen. Und das war Einzelunterricht. Von solchen Preisen sind wir zuhause ganz weit entfernt (ich rede hier nicht von VHS-Kursen, in denen niemand voran kommt).

Ein großer Vorteil von Sprachkursen beim Reisen ist zudem die Umgebung. Du verlässt die Sprachschule, gehst ins nächste Café und musst/kannst schon wieder Spanisch sprechen und gleich alles anwenden. Das hilft ungemein.

Nach meinem ersten Kurs in Mexiko fühlte es sich an, als würde ich überhaupt nichts können. Ich bin erstmal ein paar Wochen weitergereist, musste jeden Tag die Sprache anwenden. Als ich später meinen zweiten Kurs in Guatemala begann, war ich selbst überrascht, wie viel ich verstehen und wie gut ich mich bereits ausdrücken konnte.

Jetzt, nach zwei intensiven Wochen, bin ich noch lange nicht flüssig. Aber ich spreche wohl besser Spanisch als ich nach fünf Jahren Unterricht Französisch sprach.

 

In Mexiko Spanisch lernen

Die üblichen Orte sind Oaxaca, San Cristobal de las Casas und auch Mexico City. Dort gibt es jeweils viele Sprachschulen. Das angenehme Klima in diesen Städten trägt sicherlich zum leichten Lernen bei.
Ich habe meinen Kurs in Valladolid absolviert, was eher ungewöhnlich ist. Dort gibt es meines Wissens nach nur eine kleine Sprachschule, und zwar hier. Ich habe 160 Pesos pro Privatstunde gezahlt (15 Stunden in der Woche).

Meine Lehreren Nancy in Valladolid, Mexiko

 

In Guatemala Spanisch lernen

In Guatemala gibt es zwei Orte mit unzähligen Sprachschulen. Der absolute Hotspot ist Antigua. Eine gute Alternative sind die Dörfer am Lago de Atitlan**, vor allem San Pedro. Dort habe ich meinen Kurs absolviert. Bei der San Pedro Spanish School. Die ist sehr professionell und unterrichtet bis zu 50 Schüler parallel, alle im Einzelunterricht! Für 15 Stunden habe ich 640 Quetzales gezahlt.
Eine dritte Alternative ist Quetzaltenango. Die Stadt ist eher bekannt für Langzeit-Sprachkurse. Warum, ist mir allerdings ein Rätsel, denn so schön ist es dort nicht.

**Hinweis zum Lago de Atitlan: Spanisch ist für die Menschen in der Region nicht die erste Muttersprache. Ich habe vorher gelesen, dass die Qualität der Sprachkurse daher sehr wechselhaft ist. In San Marcos habe ich von schlechten Lehrern gehört, in San Pedro hieß es, das sei kein echtes Problem. In der San Pedro Spanish School hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, dass es nicht die Muttersprache meines Lehrers sein könnte. Er erzählte mir, dass seine Generation mit Spanisch aufgewachsen ist (er ist 22 Jahre alt), aber seine Mutter zum Beispiel kaum Spanisch spricht. Das ist also wichtig zu wissen, wenn Du vor Ort eine Sprachschule aussuchst. Eventuell einfach mal etwas herumfragen oder Dich online informieren, welche Schule einen guten Ruf hat.

Die San Pedro Spanish School am Lago de Atitlan

Wie sieht es mit Deinem Spanisch aus? Sprichst Du es schon, oder hast Du es Dir fest vorgenommen?

Wie gefährlich sind Mexiko und Guatemala wirklich?

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Vor meiner Reise nach Mexiko und Guatemala haben viele Bekannte ihre Bedenken geäußert. Das sei sehr gefährlich. Diese Warnungen hatten eines gemein: Sie kamen von Leuten, die selbst noch nie in diesen Ländern gewesen sind.

Woher stammt die Sorge, dass diese Länder so gefährlich seien? Sie wird wohl mit der Berichterstattung zusammenhängen. Ich verfolge heute kaum noch Nachrichten, daher bin ich im Zweifel nicht gut informiert, und das scheint mir auch gar nicht so schlecht zu sein. Während ich diesen Artikel schreibe, erhalte ich bei Google News für das Suchwort “Mexiko” unter anderem folgende Schlagzeilen:


“Die Sklaven der Kartelle”
“Kriminalität belastet Wirtschaft in Mexiko”
“63 Leichen aus Massengräbern geborgen”
“Drogenkrieg in Mexiko: Soldaten besetzen Goldgrube”
“17-jähriger Auftragsmörder aus dem Gefängnis entlassen”

In den Nachrichten wird jedoch nie erwähnt, welch schönes Reiseland Mexiko ist, wie freundlich die Menschen sind, und dass jährlich Millionen von Touristen eine gute Zeit haben und ihren Urlaub unbeschadet in Mexiko verbringen. Das ist einfach keine Nachricht.

Wer nie etwas anderes über diese Länder hört, wird von diesen Meldungen natürlich beeinflusst. Selbst ich – mit der Reiseerfahrung aus 36 Ländern – bekomme Bedenken, wenn mir jeder erzählt, wie gefährlich Mexiko sei.

Und dann gibt es noch das Auswärtige Amt. Auf dessen Website werden Reise- und Sicherheitshinweise für jedes Land zur Verfügung gestellt. Das sind natürlich relevante Informationen, immerhin kommen sie von offizieller Stelle und sollen unbedarfte Deutsche auf die Risiken eines Landes aufmerksam machen.

Allerdings ist es schwierig, als unerfahrener Reisender diese Informationen richtig einzuschätzen. Beim Auswärtigen Amt lese ich über Mexiko oder Guatemala heraus, dass ich froh sein kann, wenn ich diese Länder wieder lebendig verlasse. Da klingt Mexiko nicht nach einem Reiseziel mit jährlich mehr als 20 Millionen Touristen.

Wer sehr besorgt ist und absolut keine Risiken eingehen möchte, sollte diese Hinweise lesen, aber wird danach sehr wahrscheinlich nicht in diese Länder reisen.

 

Wie ist es wirklich in Mexiko und Guatemala?

Ich kann natürlich kein Bild der allgemeinen Sicherheitslage zeichnen. Aber ich kann von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Immerhin bin ich gerade für drei Monate in der Region unterwegs. Außerdem war ich vor einigen Jahren bereits in Mexiko und zwischenzeitlich auch in zwei Ländern Südamerikas (die ebenfalls als “gefährlich” gelten).

Zusammen genommen habe ich etwa fünf Monate in Lateinamerika verbracht. In dieser Zeit ist mir nichts zugestoßen. Absolut nichts. Ich habe auch nie jemanden getroffen, dem etwas passiert wäre. Ich habe Leute getroffen, die jemanden kennen, dem etwas passiert sein soll. Das ist alles.

Ich möchte allerdings kein rosarotes Bild malen. Natürlich sind Mexiko und Guatemala in gewisser Hinsicht gefährlicher als die beliebten Länder Südostasiens. Die Sicherheitsmaßnahmen sind hier ganz andere: Türen und Fenster sind zumeist vergittert, es gibt Alarmanlagen, teils Kameraüberwachung und Sicherheitspersonal in öffentlichen Einrichtungen oder auch Hotels. Häufig stehen auch bewaffnete Polizisten oder Soldaten auf den Straßen herum. In Quetzaltenango (Guatemala) dürfen die umliegenden Vulkane nur in Begleitung der Polizei bestiegen werden, da zuvor Touristen ausgeraubt wurden.

All diese Maßnahmen deuten natürlich darauf hin, dass es hier gefährlicher ist als anderswo in der Welt. Aber diese Maßnahmen schützen eben auch vor den Gefahren.

 

Welche potentiellen Gefahren bestehen überhaupt?

Ich rede hier von Sicherheit, aber welche Gefahren kann es überhaupt geben?

1. Gewalt:

Die größte Angst haben wir sicherlich vor körperlicher Gewalt oder Waffengewalt. Schließlich lesen wir ja von Drogenkriegen und 17-jährigen Auftragsmördern (siehe oben). Doch es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, dass Touristen damit konfrontiert werden. In Mexiko gilt vor allem das Grenzgebiet zu den USA als vergleichsweise unsicher. Als Reisender muss man dort aber auch nicht hin. Der Tourismus spielt sich im Süden des Landes ab. Doch selbst wenn es Dich in den Norden verschlägt, wirst Du nicht automatisch in Drogenkriege verwickelt.

2. Raub:

Diebstahl unter Einsatz von Waffen, sozusagen. Es ist mir nicht passiert und ich kenne auch niemanden, der diesem Schicksal erlegen ist. Ganz ausschließen kann man es jedoch nicht. Auch hier hängt es stark davon ab, wo Du Dich aufhältst. In Guatemala City ist solch ein Vorfall wahrscheinlicher, als in einem der touristischeren Orte. Außerdem werden in Mexiko und Guatemala hin und wieder Busse überfallen. Das gehört nicht zur Tagesordnung, aber es kommt (selten) vor. Nachtfahrten sind eher gefährdet, als Tagesfahrten.

In dieser Hinsicht besteht also ein kleines Risiko, das sich nicht ganz ausschließen lässt. Ohne Busse geht es nun mal nicht und manchmal lassen sich auch Nachtfahrten nicht vermeiden.
In der Regel kommt dabei niemand zu Schaden, aber Deine Wertsachen sind dann eben weg. Das ist natürlich sehr ärgerlich, aber es lässt sich alles ersetzen.

3. Diebstahl:

Die größte Gefahr besteht sicherlich darin, bestohlen zu werden. Nicht umsonst sind die meisten Gebäude gut gesichert und in Mexiko gibt es in jedem Hotelzimmer einen Safe. In Guatemala gehört das leider nicht zur Standardausstattung.

Du kannst das Risiko jedoch selbst deutlich senken, indem Du auf Deine Sachen Acht gibst. Es versteht sich von selbst, dass Du nie etwas unbeaufsichtigt liegen lässt. Nach Möglichkeit trägst Du nie alle Deine Wertsachen mit Dir herum. Im Bus lässt Du nicht Deinen Rucksack neben Dir liegen, während Du schläfst. Deine Geldbörse steckt nicht locker in Deiner Gesäßtasche. In Menschenmengen bist Du besonders achtsam. Es sind all diese kleinen Dinge, die Dich vor Diebstahl bewahren können.

Übrigens, wenn Du besondere Sorge um Dein Hab und Gut hast, dürfte dieser mobile Safe für Dich interessant sein. Ich hatte ihn vor meiner Reise bestellt, allerdings gab es Lieferschwierigkeiten, daher kam er zu spät an. So kann ich ihn erst auf meiner nächsten Reise durch Südafrika benutzen.

4. Naturkatastrophen:

Wir haben nicht nur Angst vor Menschen, sondern auch vor der Natur. Die Gefahren sind allerdings überschaubar.
Im späten Sommer ist in Zentralamerika Hurrikansaison. Mexiko hat es ein paar Tage vor meiner Anreise getroffen. Doch auch wenn ich früher dort gewesen wäre, hätte ich schlimmstenfalls unter schlechtem Wetter gelitten, mehr nicht. Die akute Gefahrenzone ist vergleichsweise klein. Selbst wenn Du im gefährdeten Gebiet bist, kannst Du meist noch abreisen, oder musst das Unwetter aussitzen. Die wacklige Holzhütte am Strand ist dann vielleicht nicht die beste Unterkunft.

Außerdem gibt es Erdbeben, sogar ziemlich regelmäßig, aber oft nicht so stark, dass sie eine Gefahr für Leib und Leben darstellen. In Oaxaca habe ich selbst ein kleines Beben erlebt.

Zu guter Letzt gibt es in Guatemala einige aktive Vulkane. Je aktiver ein Vulkan, desto höher sind die Sicherheitsvorkehrungen. Ein Restrisiko besteht auch hier natürlich immer, aber es bleibt ja Dir überlassen, ob Du auf einen Vulkan steigen möchtest.

5. Krankheiten:

Exotische Länder können die Gefahr exotischer Krankheiten mit sich bringen. Das ist in Südostasien nicht anders. Vor Deiner Abreise solltest Du Dir die wesentlichen Impfungen verpassen lassen. Vor Ort solltest Du Dich vor Moskitos schützen und beim Essen aufpassen. Das heißt, nichts essen, was verdorben aussieht oder riecht und auch kein Leitungswasser trinken.

Wenn Du diese einfachen Tipps beherzigst, wirst Du sehr wahrscheinlich gesund wieder nach Hause kehren.

 

Meine Meinung

Ich habe mich in beiden Ländern sehr sicher gefühlt. Mexiko gehört zu einem meiner liebsten Länder überhaupt! Ich würde jederzeit zurückkehren.
In den USA habe ich mich oft unsicherer gefühlt. Warum macht sich niemand Sorgen, wenn ich in die USA reise?

Für Mexiko und Guatemala gilt: Sie sind sicher, oder sie sind unsicher. Es hängt ganz davon ab, was Du dort machst, wo Du bist und wie Du Dich verhältst.

Ein Restrisiko bleibt immer, und es ist vermutlich größer als in Thailand. Aber es ist bei Weitem nicht so gefährlich, wie es oft dargestellt wird. Ich bin nicht verängstigt durch die Straßen geschlichen, sondern habe mich wohl gefühlt.

In Antigua habe ich mein iPhone im Café liegen gelassen. Ich dachte, ich würde es nie wiedersehen. Doch zwei Stunden später erkannte mich die Kellnerin und gab es mir zurück, bevor ich nur danach fragen konnte. Auch das ist Guatemala.

San Cristóbal de las Casas: Ein Muss im Süden Mexikos

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Vor einigen Wochen habe ich angekündigt, dass Oaxaca den Titel “meine liebste Stadt in Mexiko” verlieren könnte. Es fällt mir nun allerdings schwer, mich zu entscheiden. Daher sage ich: Unentschieden zwischen Oaxaca und San Cristóbal de las Casas.

Mehr als sieben Wochen war ich bereits in Mexiko unterwegs, und es wurde immer besser. Nach Yucatán hatte ich eine gute Zeit in der Hauptstadt, dann verschlug es mich in meine bis dahin liebste Stadt Oaxaca und von dort an den Hippie-Strand von Zipolite. Letztendlich erreichte ich San Cristóbal de las Casas.

Ich kannte die Stadt gar nicht, obwohl ich Jahre zuvor schon einmal in Mexiko war. So ignorant kann ich also sein. Das kommt davon, dass ich vor einer Reise nie Lust verspüre, mich darauf vorzubereiten.

Trotzdem hat es San Cristóbal auf meine Agenda geschafft. Nicht zuletzt, weil sie so nah an Guatemala liegt und Conni von PlanetBackpack auch nur Gutes erzählt hat.

Kurz bevor ich also nach Guatemala fuhr, wurde mir das Herz noch einmal schwer. Ich hatte Mexiko wirklich lieb gewonnen und nun kam ich nach San Cristóbal. Die Stadt ist das touristische Zentrum des Staates Chiapas, der ganz im Süden Mexikos liegt. Der Ort liegt 2.100 Meter über dem Meeresspiegel und hat angenehme 160.000 Einwohner.

San Cristóbal erinnerte mich in jeder Hinsicht an Oaxaca. Die gleiche Gemütlichkeit, schöne Häuser und Gassen, viele Kirchen, gutes Essen und angenehme Temperaturen. Schon fast zu angenehm, denn am Abend wird es ordentlich kalt.

Die Auswahl an modernen Cafés ist mindestens doppelt so groß wie in Oaxaca. So kannst Du tagelang neue Coffee Shops ausprobieren. Erwähnenswert sind Cocoliche, Natura Organico, Al Grano, Kinoki und Carajillo.

Die Sehenswürdigkeiten innerhalb der Stadtgrenzen beschränken sich auf die Kirchen, von denen ich auch nur zwei erwähnen möchte. Sie sind sehr durchschnittlich, sind aber beide sehr schön gelegen.

Im Westen des Zentrums liegt die Iglesia de San Cristóbal auf einem grünen Hügel. Dort fühlte ich mich wie auf dem Land, und nicht mitten in einer Stadt. Die Aussicht auf San Cristóbal ist wunderbar.

Ausblick von oben

Im Osten des Stadtzentrums das gleiche Spiel: Die Kirche Guadelupe ist nicht ganz so hoch gelegen, bietet dafür aber eine andere Perspektive. Diese beiden Kirchen sind zwei wunderbare Aussichtspunkte, vor allem am frühen Morgen und am frühen Abend.

Die Treppen hinauf zur Kirche Guadelupe

Ausblick von Guadelupe

 

Ausflüge rund um San Cristobal

Die Stadt ist nicht unbedingt geeignet, wenn Du Sehenswürdigkeiten auf Deiner Liste abarbeiten möchtest. Für mich ist sie eine Wohlfühlstadt. Wenn Du mehr sehen willst, kannst Du Dich ein bisschen im Umland umschauen.

San Juan Chamula

Mein erster Tipp ist eine Kirche. Ja, ernsthaft, schon wieder eine Kirche. Diese ist wirklich besonders. Ich hatte bis dahin nichts Vergleichbares gesehen.
Die Kirche liegt in einem Dorf mit 3.300 Einwohnern namens San Juan Chamula (kurz: Chamula).

Von außen unscheinbar: Die Kirche in Chamula

Touristen zahlen 20 Pesos Eintritt und leider sind Fotos streng verboten, daher kann ich Dir nichts anbieten, bis auf einen Link zu Google Bilder (offenbar nimmt nicht jeder dieses Verbot so ernst wie ich).

Von außen sieht die Kirche nicht besonders aus, doch drinnen herrscht eine ganz besondere Atmosphäre: Mehrere Hundert Kerzen brennen, Menschen sitzen auf dem Boden und beten ernsthaft (Sitzbänke gibt es nicht), überall liegen Piniennadeln herum. Familien halten hier teilweise eine Art Picknick ab. Nur die Coca Cola Flaschen stören die Atmosphäre ein wenig. Aber das ist auch irgendwie typisch mexikanisch.

Anreise: Du kannst eine Tour buchen, doch das ist nicht notwendig. In San Cristóbal gibt es in der Calle Honduras eine Art Collectivo-Terminal (in der Nähe des Mercados). Von dort fahren Collectivos in die umliegenden Dörfer. Alle 10 Minuten fährt einer nach Chamula. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten und kostet nur 12 Pesos.

 

Cañon de Sumidero

In San Cristóbal gibt es eine Standard-Tour. Natürlich gibt es noch ein paar mehr, doch in erster Linie wird Dir immer ein Ausflug zum Cañon de Sumidero angeboten.
Dabei handelt es sich um eine Bootstour durch den Canyon, dessen Felswände bis zu 1.000 Meter hoch sind. Mit etwas Glück siehst Du Krokodile. Wir hatten das Glück!
In der Regenzeit wird allerdings der Müll aus den umliegenden Dörfern in den Canyon gespült, was nicht gerade ein Hingucker ist.

Die Tour dauert mit An- und Abfahrt ca. 6 Stunden (inkl. eine Stunde Stopp in einem Dorf) und kostet 280 Pesos. Meine Meinung: Kann man machen, muss man aber nicht.

Im Canyon sammelt sich viel Müll während der Regenzeit

 

Meine Unterkunft in San Cristóbal

Mit meinem Hostel hatte ich Glück im Unglück. Vor meiner Anreise hatte ich bereits eine Unterkunft gebucht. Als ich dort ankam, war das Zimmer jedoch noch belegt, da der Gast schwer erkrankt war. Dort hat man mir ein Hostel empfohlen, das ich letztendlich viel besser fand: Puerta Vieja. Das gemütliche Einzelzimmer gab es dort für 300 Pesos (ca. 17 Euro) inklusive leckerem Frühstück. Die Betreiber und Gäste waren sehr angenehm und überwiegend nach meinem Geschmack.
Jeden Abend gibt es im Garten ein Lagerfeuer, um das sich alle versammeln können. Das scheint in San Cristóbal allerdings nicht so ungewöhnlich zu sein.

Eine Rundreise auf Yucatán – Teil 1

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Meine Reise durch Mexiko und Guatemala begann in Cancún und endete drei Monate später auch dort. In den ersten Wochen habe ich einen Teil Yucatáns erkundet und in den letzten 10 Tagen meiner Reise dann den Rest.

Die Halbinsel eignet sich bestens für eine schöne Rundreise und kann allein schon für einen dreiwöchigen Urlaub genügen. Die Region ist nicht allzu groß, so dass die Fahrtzeiten nie länger als drei Stunden betragen. So bleibt mehr Zeit, um die Orte, Strände und Sehenswürdigkeiten zu erkunden.

Große Teile Mexikos sind hoch gelegen, so dass es dort ziemlich kühl ist. Auf Yucatán hingegen ist es immer warm bis heiß. Eine Sonnengarantie gibt es zwar nicht, aber kalt wird Dir hier sicher nicht sein.

Ich würde nicht sagen, dass Yucatán typisch Mexiko ist. Es ist einfach typisch Yucatán und durchaus anders, als große Teile des Landes. Trotzdem ist die Halbinsel sehr vielfältig. Als Reisender findet man hier viele Traumstrände, einige Inseln, Tauchspots, unzählige Cenoten, charmante Städte, Maya Pyramiden und sogar noch ein paar touristisch wenig erschlossene Orte.

Lass uns nun mit dem ersten Teil der Yucatán Rundreise beginnen. Es ist exakt die Strecke, die ich selbst gereist bin.

 

1. Cancún

Eines der beliebtesten Reiseziele Mexikos besteht aus zwei Teilen: Im Zentrum wirkt es wie eine durchschnittliche mexikanische Stadt; nicht besonders schön, nicht besonders aufregend und kaum ein Tourist verirrt sich dorthin.

In der sogenannten Zona Hotelera hingegen steht ein Hotel neben dem anderen. Dort erinnert nichts an eine mexikanische Stadt, sondern nur an Tourismus. Die ganze Gegend wurde schließlich nur dafür erschaffen. Das muss nicht schlecht sein, falls Du das magst oder Dich einfach mal für ein paar Tage in einem guten Hotel verwöhnen lassen möchtest. Ich habe Backpacker getroffen, die erst durch Yucatán reisten und sich am Ende ihrer Reise eine Weile All Inclusive in Cancún gegönnt haben.

 

2. Isla Holbox

Während meiner Reise haben mich viele Leute gefragt, ob sich Isla Holbox lohnen würde. Ich habe jedem gut zugeredet, denn für mich ist Isla Holbox ein Paradies. Dort habe ich mich richtig wohl gefühlt. Es ist dort ziemlich ruhig, es gibt keine Autos, keine Straßen, keine richtigen Geschäfte. Nur Sandwege, schöne Strände und Hängematten.

Isla Holbox liegt nicht weit von Cancún entfernt und doch ist es weit weg vom Pauschaltourismus der Zona Hotelera. Zwar gibt es auch auf Holbox ein paar anspruchsvolle Resorts, doch die fügen sich gut in die Landschaft ein und ziehen sich so weit über die Insel, dass man davon kaum etwas mitbekommt.

 

3. Valladolid

In dieser charmanten Kleinstadt war ich eine ganze Woche, da ich dort einen Sprachkurs absolviert habe.

Die Innenstadt Valladolids ist sehr klein, hat aber viel Charme. Es gibt ein paar hübsche Kathedralen, die abends wunderbar beleuchtet sind, einige Restaurants, ein paar Geschäfte und einen schönen zentralen Platz. Auf diesem Zocalo sitzen abends Familien oder Pärchen in den “Love Seats”.

Nur wenige Kilometer von Valladolid entfernt befinden sich zwei wunderschöne Cenoten, die sich mit einem Fahrrad oder Taxi erreichen lassen.

Außerdem sind die Pyramiden von Chichén Itzá nicht weit und von Valladolid aus besser zu erreichen als von jeder anderen Stadt.

 

4. Mérida

Die Hauptstadt des Staates Yucatán hat etwa eine Million Einwohner, wovon man im Zentrum allerdings nicht viel mitbekommt – und wie immer spielt die touristische Musik nur in der Innenstadt.

Mérida ist für mich kein Highlight, aber ganz nett für ein oder zwei Tage. Zur Abwechslung habe ich mir ein Hotel mit Pool gegönnt (Hotel Dolores Alba), zumal es in der Stadt ziemlich heiß ist.

Zu den Highlights zählen der Plaza Grande, ein paar Kathedralen und Museen und – wenn man es mag – die Kunstszene. Mérida ist außerdem eine gute Basis für die Pyramiden von Chichén Itzá und Uxmal. Beide sind mit Bussen gut zu erreichen.

Nach Mérida kommen mehr Touristen als nach Valladolid, aber verschwindend wenig im Vergleich zu Cancún, Playa del Carmen oder Tulum (siehe Teil 2 der Yucatán Rundreise).

 

5. Campeche

Im Anschluss verschlug es mich nach Campeche, einer kleinen Kolonialstadt, die zwar am Meer liegt, aber über keinen Strand verfügt.
Campeche taugt nichts, wenn Du viel “sehen” oder “machen” willst, aber trotzdem ist es ein schöner Ort. Die Häuser der Altstadt sind wunderbar bunt, die Straßen sind von kleinen Geschäften gesäumt, der zentrale Plaza lädt zum Verweilen ein und am Abend ist die Kathedrale wunderbar beleuchtet.
Nur wenige Touristen verschlägt es nach Campeche und zumeist dürften es besser Betuchte sein. Die Gästehäuser und Hotels der Stadt sind sehr schön, aber auch ziemlich teuer. Ich war im Hotel Socaire für $50 pro Nacht.

Campeche würde ich also besuchen, wenn Du die Zeit und Muße hast, durch eine schöne Kolonialstadt zu schlendern und nicht auf jeden Euro achten musst.

 

Valladolid, Mérida und Campeche eignen sich nicht zum Strandurlaub, da sie entweder gar keinen Zugang zum Meer haben oder zumindest keinen Strand. Dafür sind sie kulturell etwas reicher, als andere Teile Yucatáns.
Nach Campeche habe ich die Halbinsel erst einmal verlassen und bin in Richtig Mexico City aufgebrochen. Doch zwei Monate später kam ich zurück.
Im zweiten Teil der Yucatán Rundreise wird der Fokus auf traumhaften Stränden und dem Meer liegen.

Eine Rundreise auf Yucatán – Teil 2

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Im ersten Teil der Yucatán Rundreise schrieb ich über den Norden und Nordwesten der Halbinsel. Von dort aus besuchte ich zunächst andere Teile Mexikos und Guatemala. Zwei Monate später kam ich zurück, um nun auch den Süden und Osten Yucatáns zu sehen.

Über Belize fuhr ich direkt nach Chetumal in Mexiko. Ich hatte noch 10 Tage Zeit, um wieder nach Cancún zu kommen. In Chetumal blieb ich für zwei Nächte, doch nur, weil ich mir ein gutes Hotel gönnte, um in Ruhe arbeiten zu können. Nach Guatemala war das nötig.
Ich war froh, wieder in Mexiko zu sein, auch wenn Chetumal selbst nicht viel her gibt. Kaum ein Tourist hält sich dort auf. Also zog ich bald weiter in schönere Regionen.

 

6. Bacalar

Im Südosten Yucatáns liegt mit Laguna Bacalar einer der schönsten Seen Mexikos. Bei Sonnenschein ist das Wasser wunderbar türkisblau, so wie im nahen Karibischen Meer. Die Seeluft ist herrlich und erinnert ein bisschen an Heimat. Meistens bläst ein leichter Wind, der vor allem in der Mittagshitze erfrischend wirkt.

An der Lagune liegt die kleine Stadt Bacalar – auf dem Weg zwischen Chetumal und Tulum. Wenn man nicht gerade die Festung San Felipe besucht, dreht sich in dem Ort alles um den See. Du kannst in einer Hängematte schaukeln und die frische Luft schnuppern, eine Kayaktour auf eigene Faust unternehmen oder an einer geführten Tour mit Katamaran oder Motorboot teilnehmen.

Ist das Wetter jedoch schlecht, dürfte es in Bacalar schnell langweilig werden, denn die Stadt selbst gibt für Touristen nichts her. Bei besserem Wetter hat das jedoch seinen Charme. Weniger touristisch und gleichzeitig schön wird es auf Yuacatán nicht mehr.

Ein Aufenthalt in Bacalar macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn Du Dir eine Unterkunft am Wasser suchst. Ich kann die Casita Carolina empfehlen. Dort gibt es einen sehr schönen Garten mit Zugang zur Lagune, preiswerte Zimmer und freundliche Betreiber. Da es nur wenige Zimmer gibt, solltest Du vorab per E-Mail oder Telefon reservieren.

 

7. Tulum

Drei Stunden nördlich von Bacalar liegt Tulum. Ein Dorf, das durch einen großen Highway geteilt wird. An diesem entlang befindet sich alles, was das Dorf Tulum zu bieten hat: Shops, Cafés und Restaurants (ohne Ende). Die Ortschaft selbst ist also unspektakulär, dient aber als gute und preiswerte Basis für Übernachtungen.

Tagsüber spielt sich das Leben am Strand ab, der einige Kilometer vom Dorf entfernt liegt. Für die Anfahrt benötigst Du ein Fahrrad, Taxi oder Shuttles, die von einigen Hostels zur Verfügung gestellt werden.

Der Strand ist wunderschön, mit weißem Sand, vielen Palmen und dem Meer – so türkisblau, dass einem fast die Augen schmerzen. Am Strand entlang gibt es einige Bars und Resorts. Das Preis-/Leistungsverhältnis der Unterkünfte ist nicht optimal und wer dort übernachtet, ist auch an die teuren Restaurants der Gegend gebunden. Im Dorf Tulum ist es deutlich günstiger. Aber eine Unterkunft am Meer hat natürlich auch etwas.

Doch es ist nicht der Strand allein, der die Menschen nach Tulum zieht. Es sind auch die Ruinen. Zwar sind sie lange nicht so beeindruckend wie manche Pyramiden in Mexiko, aber die Lage ist fantastisch: Umgeben von Palmen und dem Meer.

Ich habe nur einen vollen Tag in Tulum verbracht, davon einige Stunden am Strand und bei den Ruinen. Mit dem Fahrrad konnte ich in kurzer Zeit alles erkunden und dann hat es auch gereicht, da ich kein Strandmensch bin (schon gar nicht, wenn er mehrere Kilometer von meiner Unterkunft entfernt ist).

 

8. Playa del Carmen

Playa del Carmen konnte ich mir gar nicht so richtig vorstellen, bis ich es sah. Der touristische Teil des Ortes besteht aus einem langen Strand und einer dazu parallel verlaufenden Einkaufsstraße (5th Avenue). In dieser Straße erinnert nichts an Mexiko. Sie könnte so überall auf der Welt liegen. Hotels, Touristen-Restaurants, Souvenirkitsch, Starbucks, McDonalds, Häagen Dazs und alle 20 Meter steht ein Geldautomat. Die meisten Preise sind in US-Dollar angegeben – man spricht also Touristen an, die sich nicht die Mühe machen wollen, sich mit der Landeswährung zu beschäftigen.

Playa del Carmen bedeutet tagsüber Strand und Shopping, am Abend Bars und Partys.

Geht man zwei Straßen weiter, findet man eine normale mexikanische Stadt vor, in die sich kaum noch Touristen verirren. Die Musik spiel in der 5th Avenue und am Strand.

Du kannst Dir schon denken, dass “Playa” nicht zu meinen liebsten Orten zählt. Ich muss dorthin jedenfalls nicht wieder zurück. Ich gestehe allerdings auch, dass die westlichen Annehmlichkeiten nach einigen Wochen in Guatemala mal wieder schön bequem waren.

 

9. Isla Mujeres

Zum Abschluss meiner Reise fuhr ich auf die Isla Mujeres. Von Cancún aus gibt es regelmäßige Fähren, die den Norden der Insel ansteuern. Dort befindet sich das Touristendorf mit allen Shops, Restaurants, Tauchbasen und Stränden.

Ich verbrachte zwei volle Tage auf der Insel. Zunächst habe ich im Rahmen eines Tauchgangs das Unterwassermuseum mit seinen vielen dort installierten Skulpturen besucht. Am zweiten Tag mietete ich ein Fahrrad, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden.

Viel gefunden habe ich allerdings nicht, denn sobald man das Touristendorf im Norden verlässt, kommt nicht mehr viel. Nur noch vereinzelte Resorts und ganz im Süden befindet sich ein Leuchtturm, eine schöne raue Küste und eine Art Fun-Park.

Anstatt eines Fahrrads kannst Du übrigens auch ein Golf Cart mieten, mit dem Du über die Insel fahren kannst. Das ist jedoch deutlich teurer und lohnt sich nur mit mehreren Personen.

Ich finde das Dorf und auch die gesamte Insel nicht besonders attraktiv, aber mein Hostel (Poc Na) verfügte immerhin über eine schöne Anlage, die viel wett machte. Nach hinten raus gibt es einen privaten Strandbereich mit Hängematten, wo es sich unter Palmen gut abhängen lässt. Zwar ist es ein Partyhostel, aber laut war es abends in den privaten Zimmern trotzdem nicht.

 

10. Bonus: Cozumel & Mahahual

Der Vollständigkeit halber möchte ich hier noch zwei Orte erwähnen, die Du zumindest auf dem Schirm haben solltest, wenn Du eine Yucatán Rundreise planst – auch wenn ich sie selbst nicht besucht habe.

Cozumel ist eine große Insel, die per Fähre von Playa del Carmen aus erreicht werden kann. Sie ist nicht gerade billig, soll aber einige der besten Tauchspots der gesamten Region bieten.

Mahahual liegt ein ganzes Stück südlich von Tulum und ist abseits des Massentourismus ein eher ruhiges Dorf mit Zugang zum Meer. Für all jene, die den Massen zwischen Isla Mujeres und Tulum entkommen wollen.

 

So kann also eine Rundreise über die Yucatán Halbinsel aussehen. All diese Orte wirst Du in drei Wochen gar nicht schaffen, aber das ist auch nicht notwendig. Sie sind sich teils sehr ähnlich und teils sehr unterschiedlich. So kannst Du Dir all das heraussuchen, was Dich am meisten interessiert.

Ich mag Yucatán. Als ich aus Guatemala zurück kam, war ich froh, wieder dort zu sein. Aber das Beste an Mexiko ist: Ich mag andere Teile des Landes sogar noch mehr.

Bist Du schon einmal auf Yucatán gewesen und möchtest dieser Rundreise gern einen Ort hinzufügen oder hast Du eine andere Meinung von Yucatán?


10 Gründe warum ich Mexiko liebe

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Ich lasse mich nicht oft zu Liebesbekundungen hinreißen. Ich bin nunmal kein euphorischer Mensch. Doch bei Mexiko fällt es mir nicht schwer. In den letzten drei Monaten habe ich mich dort sauwohl gefühlt und kann es als Reiseland uneingeschränkt empfehlen.

Und genau das habe ich bislang auch gemacht. Wann immer jemand fragte, sagte ich sinngemäß: “Ja, Mexiko, da kannste hin.”

Das ist nun der letzte von insgesamt 17 Artikeln über Mexiko. Diese Reihe möchte ich gebührend abschließen, indem ich mal aufschreibe, was genau an Mexiko ich eigentlich so mag. Darüber musste ich selbst erst einmal nachdenken, denn bisher war es nur ein Gefühl.

Jetzt steht es hier, schriftlich. 10 Gründe, warum ich Mexiko liebe.

 

1. Mexiko ist abwechslungsreich

3.500 Meter hoch, kalt, nass. Nicht typisch Mexiko, aber möglich.

Mexiko bietet viel Abwechslung, und die ist mir besonders auf längeren Reisen sehr wichtig. Mal war ich an einem weißen Strand, dann in einer Kolonialstadt, gefolgt von Pyramiden, einer Millionenstadt, einem 3.500 Meter hohen Gebirge, Cenoten und auf einer Trauminsel.
Manch eine Gegend war touristisch überlaufen, andere fast unberührt und dazwischen lagen nur kurze Busfahrten. Ich möchte fast sagen, für jeden sei etwas dabei.

 

2. Die schönen Kolonialstädte

Oaxaca bei Nacht.

In Mexiko gibt es eine Reihe von Städten, deren Zentrum mit Gebäuden im Kolonialstil glänzt. Besonders am Abend kann man dort einfach durch die Straßen schlendern, während Kirchen und andere Gebäude hübsch beleuchtet sind. Häufig wird Musik gespielt, die Menschen sind mit ihren Freunden und Familien auf den Straßen oder versammeln sich am zentralen Platz.

Zu meinen liebsten Kolonialstädten gehören Oaxaca und San Cristobal de las Casas sowie Guanajuato und San Miguel de Allende, die ich vor fünf Jahren besucht habe.

 

3. Zugang zum Wasser

Es muss nicht immer das Meer sein: Laguna de Bacalar.

Für viele Reisende ist ein Zugang zum Meer besonders wichtig. Am besten mit schönen Stränden. In Mexiko gibt es viele Gelegenheiten ins oder ans Wasser zu kommen.
Zuerst denkt man dabei sicherlich an den Pazifik mit Urlaubsorten wie Zipolite, Puerto Escondido und einigen mehr – oder an den Golf von Mexiko oder das Karibische Meer. Dort stehst Du mal vor dem offenen Meer mit hohem Wellengang, mal an einer ruhigen Stelle, wo Du im grün-blauen Wasser baden, schnorcheln oder tauchen kannst.

Doch nicht nur im Meer kann man baden. Es gibt auch schöne Seen wie Laguna de Bacalar auf Yucatán und natürlich die zahlreichen Cenoten, ebenfalls auf der Halbinsel.

 

4. Ein angenehmes Klima

Blauer Himmel, grün-blaues Wasser, weißer Sand.

Das Klima habe ich in Mexiko als sehr angenehm empfunden. Dabei gibt es DAS eine Klima eigentlich gar nicht, denn hier kommt wieder die mexikanische Abwechslung ins Spiel.
Auf Yucatán ist es meistens heiß und feucht, aber nicht unangenehm. Wenn es nicht gerade regnet, ist der Himmel strahlend blau, das Meer wunderbar türkisblau und die grünen Palmen tun ihr Übriges für das karibische Feeling.

Im Inneren des Landes ist es deutlich kühler, da die meisten Orte hoch gelegen sind. In Mexico City, Oacaxa oder San Cristóbal ist es mit 20-25 Grad tagsüber sehr entspannt. Warm genug für lockere Kleidung. Wer also nicht auf starkes Schwitzen steht, kann das in Mexiko sogar gänzlich vermeiden (würde aber auch einiges verpassen).

 

5. Moderne Bequemlichkeiten

Das meine ich mit modernen Bequemlichkeiten.

Ich mag es bequem. Na gut, das ist relativ. Im Vergleich zu den meisten Reisenden bin ich wohl noch recht unbequem unterwegs. Doch wenn ich mich mit Backpackern vergleiche, vor allem den jüngeren, dann muss ich eingestehen, ein paar moderne Bequemlichkeiten sehr zu schätzen.

Zum Beispiel einen Bus, in dem man gemütlich sitzen, vielleicht sogar mal produktiv sein kann. Oder gutes Wifi, gemütliche Cafés zum Herumlungern, Lesen und Arbeiten und natürlich Unterkünfte, die mehr bieten als nur ein Bett.

Das alles gibt’s in Mexiko. Nicht zum Preis von Südostasien, aber immer noch günstig.

 

6. Eine unterschätzte Hauptstadt

Mexico City.

Mexico City ist eine unterschätzte Stadt, die unter ihrem Ruf leidet. Ich fand sie jedoch beim ersten und beim zweiten Besuch sehr angenehm. Wie so oft kommt es ganz einfach darauf an, wo man sich aufhält. Ich habe die richtigen Gegenden gefunden, in denen ich mich wohl fühlen konnte.

Für mich als Liebhaber von Bequemlichkeit ist Mexico City eine angenehme Stadt. Nicht nur wegen der Cafés und Restaurants und der Verfügbarkeit von allem, was man benötigen könnte, sondern auch wegen dem guten öffentlichen Verkehrssystem (Metro).

 

7. Sehr leckeres Essen

Huevos Motuleños zum Frühstück.

Die mexikanische Küche ist hervorragend, jedenfalls ganz nach meinem Geschmack. Mit einem ordentlichen Frühstück geht der Tag schon gut los. Meine Favoriten: Enfrijoladas und Huevos Motuleños. Den Rest des Tages kann man sich mit Quesadillas, Tacos, Fajitas, Enchiladas oder Burritos sättigen. Nur Chili con Carne hat mit Mexiko nichts zu tun.

Im Vergleich zu Südostasien hatte ich in Mexiko übrigens kaum Magenprobleme. Ein schöner Bonus.

 

8. Eine schöne Sprache

Spanisch lernen.

Keine andere Sprache hätte ich während meiner Reise lernen wollen als Spanisch. Sie klingt schön, ist vergleichsweise einfach zu erlernen und für Reisende ist sie einfach nützlich. In Mexiko ist die Aussprache gut verständlich.

Mit Englisch wird’s in Mexiko oft schwierig, daher zwang mich dieses Land geradezu zum Sprachkurs. Drei Wochen geht es auch ohne, aber wer dort länger bleiben will, sollte Spanisch lernen. Es macht einfach mehr Spaß!

 

9. Die Pyramiden & Tempel

Die Mondpyramide von Teotihuacán.

Die vielen Ruinen sind eine gute Abwechslung, wenn man mal die Stadt verlassen will oder einem Strandkoller erliegt. Die Auswahl ist groß und über das gesamte Land verteilt. Einige Ruinen sind touristisch überlaufen, andere wiederum gar nicht.
Eine schöne Übersicht der wesentlichen Pyramiden und Tempel gibt es hier.

 

10. Freundliche Menschen

Ein freundlicher Mensch in Mexiko.

Ja, freundliche Menschen gibt es überall auf der Welt. Aber nicht überall wird man als Tourist auch immer freundschaftlich behandelt. Manchmal ist man nur eine Geldmaschine. Das gibt es hier und da auch in Mexiko, doch im Großen und Ganzen wird man entweder in Ruhe gelassen oder interessiert-freundlich aufgenommen. Mir ist es jedenfalls positiv aufgefallen.

 

Bonus: Sicherer als sein Ruf

Selbst die Autos sind sicher in Mexiko.

Das Land ist sicherer als sein Ruf. OK, das ist kein Grund, es gleich zu lieben. Daher ist es eine Bonusinformation, die ich hier erwähnen wollte.
Mexikos Ruf ist nicht der Beste. In den Medien hören wir nur Negatives und das setzt sich irgendwann fest. Doch vor Ort habe ich etwas ganz anderes erlebt. Als Tourist hat man nämlich beste Chancen, unbehelligt durch das Land zu reisen.

Wenn Du jetzt richtig in Mexiko-Stimmung bist, kannst Du Dir noch meine Diashow anschauen. Viel Spaß.

Oaxaca: Meine liebste Stadt in Mexiko

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Fünf Jahre lagen zwischen meinen beiden Reisen nach Mexiko. In dieser Zeit habe ich nicht oft an Mexiko gedacht. Doch wenn mir dieses Land in den Sinn kam, dann dachte ich an Oaxaca. Der Name ist Musik in meinen Ohren, solange man ihn richtig ausspricht.

Oaxaca ist nicht der Ort, in dem Du eine lange Liste an Sehenswürdigkeiten abarbeiten kannst. Ich war neun Tage in Oaxaca, und um ehrlich zu sein, habe ich mir in der Stadt nichts Konkretes angesehen. Sicher, es gibt eine Reihe von Kathedralen, Museen und Kunstgalerien. Sie tragen äußerst positiv zum Stadtbild bei. Doch ich laufe nicht mehr eine Kirche nach der anderen ab. Die Zeiten sind vorbei.

Also, was macht Oaxaca de Juárez so besonders? Für mich sind es einige Kleinigkeiten, die in einer sehr entspannten Atmosphäre resultieren.

Oaxaca ist umgeben von Bergen in einem Tal. Dieses Tal liegt jedoch auf mehr als 1.500 Metern Höhe. Dadurch ist das Klima sehr angenehm. Tagsüber wird es lediglich in der Sonne wirklich warm. Abends ist es Sweatshirt-frisch.

Mit 260.000 Einwohnern ist Oaxaca nicht klein, aber als Besucher verlässt man kaum einmal die Altstadt. Diese erstreckt sich etwa einen Kilometer rund um den zentralen Platz, den Zócalo.

Die Altstadt ist so schön anzusehen, dass ich jeden Tag ein wenig durch die Gassen geschlendert bin. Das konnte mich nie ermüden. Vor allem am Abend, wenn die Häuser und Straßen beleuchtet sind, entfaltet Oaxaca seinen vollen Charme.

Wenn ich nicht gerade schlenderte, suchte ich eines der gemütlichen Cafés und Restaurants auf. Dort war ich bei Weitem nicht der einzige ‚Webworker‘, denn Wifi und genügend Steckdosen erwärmen das Herz jedes digitalen Arbeiters (Café-Tipps: Brújula und Los Cuiles).

Natur und Geschichte in Oaxacas Umland

Irgendwann wird selbst mir das Arbeiten in Cafés zu viel. Nach zehn Tagen Mexico City und einiger Zeit in Oaxaca musste ich raus aus der Stadt. Ich brauchte wieder Natur! In Oaxacas Umland ist das kein Problem.

Monte Albán

Zunächst fuhr ich nach Monte Albán, die frühere Hauptstadt der Zapoteken und heute UNESCO Weltkulturerbe. Die Ruinen liegen in 2.000 Metern Höhe. Von dort oben gibt es einen wunderbaren Ausblick auf das Umland.

Eine Tour nach Monte Albán gehört wahrscheinlich in jedes Touristenprogramm. So war es auch bei mir, vor fünf Jahren. Damals besuchte ich Monte Albán im Rahmen einer Tour. Ich ließ mich über das Gelände führen, hörte mir all die Dinge an, die mich überhaupt nicht interessierten, bis der Bus weiterfuhr.

Doch es geht auch anders. Dieses Mal bin ich selbst angereist. Busse fahren stündlich von Oaxaca nach Monte Albán. So konnte ich mir so viel Zeit lassen, wie ich es wollte. Vor allem konnte ich selbst entscheiden, auf welcher Ruine ich eine Weile sitzen und die grüne Natur genießen mochte. Außerdem ist es lustig, von oben zu beobachten, wie sich die Touristengruppen auf dem Gelände verschieben und selbst nicht Teil dieser Gruppen zu sein.

Monte Albán gehört zu meinen liebsten Ruinen, weil es dort oben schön grün, kühl und ruhig ist. Spektakulärer sind jedoch andere Pyramiden in Mexiko.

Info: Die Busse nach Monte Albán fahren ab 08:30 Uhr stündlich in der Calle Mina auf Höhe des El Quijote Hostals. Die Fahrt dauert 25 Minuten und kostet 50 Pesos. Eintritt für Monte Albán: 57 Pesos.

Die Mitla-Tour

Vor fünf Jahren war ich in Mitla, dieses Mal nicht. Der Ausflug nach Mitla ist die Standardtour in Oaxaca. Daher möchte ich sie kurz erwähnen, auch wenn ich sie mittelmäßig finde.

Die Tour beinhaltet mehrere Stopps, allerdings ist nicht jede gleich. Die meisten Touren halten in einer kleinen Weberei, einer Mezcal-Fabrik, bei Hierve el Agua und in Mitla.

Hierve el Agua ist eine Felsformation, die von Weitem wie ein Wasserfall aussieht. Auf den Felsen befinden sich Frischwasserbecken. Wenn das Wasser übertritt, bleiben Mineralien am Felsen hängen, die den Eindruck eines Wasserfalls erwecken. In den (zum Teil künstlichen) Becken kann man baden.

In Mitla gibt es kleine Ruinen, deren Wände mit Mosaiken dekoriert sind.

Die Ruinen von Mitla

Die Ruinen von Mitla

Insgesamt sind diese Touren ganz nett, aber nicht gut genug, um mich fünf Jahre später zu einem zweiten Besuch zu motivieren.

Mountainbike Tour im Oaxaca Valley


Ich musste dringend mal die Stadt verlassen und auch etwas Bewegung schadet mir ja nicht. Daher entschied ich mich für eine geführte Mountainbike Tour im Oaxaca Valley.

Die Tour dauerte dreieinhalb Stunden, was ich zunächst als enttäuschend wenig empfand. Am Ende dieser dreieinhalb Stunden war ich jedoch froh, dass ich es geschafft hatte, denn die Tour war durchaus anstrengend.

In der ersten Stunde ging es häufig bergauf und in diesen Momenten spürte ich wieder die 1.500 Meter Höhe, auf der wir uns befanden.

Der Ausflug wurde mit einer schönen Natur und wunderbaren Ausblicken belohnt. Außerdem besuchten wir das verlassene Kloster Cuilapan de Guerrero, was so ganz ohne andere Touristen ein wirklich schönes Ziel gewesen ist.

Cuilapan de Guerrero

Info: Die Tour habe ich bei Bicicletas Pedro Martinez gebucht. In der Regel führen sie Touren ab zwei Personen durch, doch für Alleinreisende gibt es die „Special Tour“ durch das Valley für nicht billige 850 Pesos (50 Euro).

Raus aufs Dorf: Die Pueblos Mancomunados

Monte Albán und eine Mountainbike Tour waren nicht genug. Ich wollte noch weiter hinaus und stieß auf die Pueblos Mancomunados. Dabei handelt es sich um ein paar kleine Zapoteken-Dörfer in den Bergen. Diese Dörfer schlossen sich zusammen, um gemeinsam Touristen in die Region zu holen (mehr dazu: Expediciones Sierra Norte).

Einer dieser Touristen war also ich und während meiner zwei Tage in den Bergen habe ich keinen anderen gesehen.

Ich entschied mich für das Dorf Llano Grande. Die Anfahrt musste ich selbst organisieren, es wurde mir aber eindeutig erklärt.

Kaum angekommen, begann schon die erste Wanderung. Nur mein Führer Eduardo und ich. Da in der Region niemand mehr als drei englische Vokabeln beherrscht, musste ich nun endlich mein Spanisch anwenden. In den zwei Tagen habe ich keine tiefgründigen Gespräche geführt, aber ich kam zurecht.

Die Wanderung war an sich harmlos, doch wir waren auf mehr als 3.000 Metern Höhe und das habe ich bei jedem kleinen Anstieg gespürt. Anschließend konnte ich meine gemütliche Cabaña (Hütte) beziehen und schlief ein paar Stunden.

Zwischen Wandern und Schlafen ging ich zu jeder Mahlzeit in den örtlichen Comedor, eine Art uriges Restaurant. Bis auf die Inhaberfamilie war nie jemand da. Im Fernsehen liefen abwechselnd Telenovelas, Zeichentrickfilme, Fussball und The Voice of Mexico.

Meine Besuche im Comedor waren eine willkommene Abwechslung zum miesen Wetter. Das Dorf lag mitten in einer Regenwolke und es war kaum wärmer als 10 Grad. Meine Kleidung war am ersten Abend durchgeweicht. Da kam es mir gelegen, dass gegen 21 Uhr die Kamine in den Cabañas entzündet wurden. So rochen meine Klamotten anschließend zwar nach Rauch, aber sie waren trocken.

Am zweiten Tag führte die Wanderung ins Dorf Cuajimoloyas, von wo aus ich mit dem Bus wieder zurück in die Zivilisation fuhr.

Das Wetter war in den beiden Tagen alles andere als ideal, und man muss es wohl auch mögen, mal mehr oder weniger allein zu sein – unter Mexikanern, mit denen man sich nur notdürftig verständigen kann. Für mich war es zu dem Zeitpunkt genau die richtige Abwechslung zum Stadtleben.

Info: Expediciones Sierra Norte betreibt ein Büro im Zentrum Oaxacas. Dort kannst Du Dich zu den Optionen beraten lassen und einen Ausflug in die Dörfer organisieren.

 

Oaxaca: Meine liebste Stadt in Mexiko?

Die gemütliche Altstadt und die wunderbare Natur im Umland machen Oaxaca zu meiner liebsten Stadt in Mexiko. Jedenfalls dachte ich das bis vor ein paar Tagen.

Jetzt gibt es einen neuen Mitbewerber. Während ich diesen Artikel schreibe, bin ich in einer Stadt weit im Süden Mexikos. Sie nennt sich San Cristobal de las Casas und macht Oaxaca gehörig Konkurrenz, aber das ist Stoff für einen anderen Artikel.

Infos zur Unterkunft: Ich schlief die gesamte Zeit im El Quijote Hostal. Die Unterkunft liegt etwa 700 Meter vom Zócalo entfernt und wird von einer sehr freundlichen Familie betrieben. Ein Zimmer ohne Bad hat mich im Oktober 300 Pesos gekostet. Klare Empfehlung, wenn Du Freundlichkeit, Gemütlichkeit und Ruhe suchst. Weitere Unterkünfte in Oaxaca findest du hier.

Wenn du nur wenig Zeit mitbringst, empfiehlt sich eine geführte Stadttour.





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